2. Erwartungen selektiv erfüllen
Sie haben alle Stakeholder aufgelistet und kennen deren Erwartungen. Jetzt kann sich Detailarbeit lohnen: Stellen Sie die Erwartungen in einer Liste zusammen und entscheiden Sie bewusst, wie sie mit jeder dieser Erwartungen umgehen. Mit diesem Vorgehen können Sie Dringendes von Wichtigem trennen, Wichtiges von Unwichtigem, klare Erwartungen von schwammigen. Und können Ihre
Kräfte fokussieren.
Hofbauer und Kauer arbeiten in Ihrem Buch „Einstieg in die Führungsrolle“ mit folgender Kategorisierung:
- Erwartungen, auf die Sie nicht zwingend eingehen müssen und die Sie auch nicht erfüllen werden.
- Erwartungen, die Sie offen ablehnen werden, z.B. in dem oben erwähnten „Performance Agreement“.
- Erwartungen, bei denen Sie Ihren Standpunkt noch klären müssen, bzw. die Sie mit dem Stakeholder verhandeln möchten – hier ist noch offen, ob bzw. wie Sie sie erfüllen werden.
- Erwartungen, die Sie offen bejahen und umsetzen werden.
- Erwartungen, die Sie im Stillen erfüllen werden, dieses aber nicht oder noch nicht offen kommunizieren.
Ordnen Sie jede Erwartung in eine der Kategorien ein. Entscheiden Sie, welche Erwartungen Sie sofort erfüllen, welche später und welche gar nicht. So fokussieren Sie Ihre Kräfte auf das Entscheidende und werden erfolgreicher, in dem Sie (manche) Erwartungen bewusst
nicht erfüllen.
Kommunizieren Sie sorgfältig mit Ihren Stakeholdern und entscheiden Sie, welche Karten Sie offenlegen. So stärken Sie das Netzwerk Ihrer Unterstützer und schmieden wichtige Allianzen.
Und da nichts im (Berufs-)Leben statisch ist, empfiehlt es sich, regelmäßig (alle 2-6 Monate) über die Einordnung der Erwartungen zu schauen und zu entscheiden, ob Sie etwas daran ändern würden.